Tag-Archiv | Shadowrun

5 unverzichtbare Zutaten für… Shadowrun!

Jedes gute Rollenspiel hat einen unverkennbaren Charakter. Etwas an dem man erkennt, dass man genau dieses eine Rollenspiel oder diese eine Spielwelt bespielt. Als kleines Gedankenspiel habe ich mir mal einige Rollenspiele angeschaut und versucht ihre Einzigartigkeit auf fünf Ideen oder Konzepte zu reduzieren.

Dabei geht es nicht darum die gesamte Fülle eines Rollenspiel mit fünf Begriffen abzudecken. Vielmehr geht es darum die fünf Dinge zu benennen, deren Abwesenheit man deutlich spürt und die dem Spiel selbst erst seinen unverwechselbaren Charakter verleihen. Den Einstieg mache ich heute mit einer der Größen der deutschen Rollenspielszene: Shadowrun.

5. Outlaws
Shadowrunner sind Outlaws. Sie können nur deshalb die Dinge tun, die sie tun, weil niemand sie kennt und weil das „System“ sie nicht finden kann. Als Shadowrunner ist alles was man besitzt gestohlen oder einfach nirgends registriert. Als Shadowrunner spielt man jemanden der die Freiheit hat nach eigenen Regeln zu leben und zu sterben. Ohne diese romantische Vorstellung des Gesetzlosen fehlt Shadowrun ein wichtiger Teil seines Charmes.

4. Dissonante Kontraste
Durch die Vermengung von Sci-Fi-Technologie und Fantasywesen hat sich Shadowrun von anderen Cyberpunk-spielen unterschieden. Aber diese Vermischung von vermeintlichen Gegensätzen zieht sich durch viele Aspekte des Spiels. Shadowrun ist ein Spiel, in dem Elfen als versiffene Hackerfreaks mit Technikfaible genauso gewöhnlich sind, wie aalglatte Orkmanager aus gutem Hause. Ohne harte Kontraste und „unpassende“ Kombinationen ist Shadowrun farblos und generisch.

3. Missionen
Ein Glücksgriff des Designs und mit Sicherheit einer der Gründe weshalb sich Shadowrun immer noch so großer Beliebtheit erfreut. Die Missions-Struktur einer Shadowrun-Spielrunde gibt dem oft sehr diffusen Konzept Rollenspiel eine greifbare, und auch für Einsteiger schnell verständliche Form. Eine Mission, ein Shadowrun, hat ein klares Ziel und es liegt an den Spielern dieses Ziel mit möglichst wenig Verlusten zu erreichen. Nur dann wird man bezahlt, nur dann ist man erfolgreich. Dabei muss man noch nicht mal mit NuYen bezahlt werden. Manchmal ist es auch genug wenn man in der zweitbesten Währung der Sechsten Welt ausgezahlt wird: Rache.

2. Anti-Corporate-Stance
Shadowrun zu spielen, heißt in eine Fantasiewelt einzutauchen, die sich nicht nur durch fantastische Wesen und mächtige Technologie auszeichnet, sondern auch durch ein griffiges Gut/Böse-Schema. In Shadowrun sind Konzerne schlicht böse. Das ungezügelte Profitstreben und die grenzenlose Raffgier nach mehr Macht ist die treibende Kraft des Bösens in Shadowrun. Ein Konzern, der sozial verantwortungsvoll handelt oder der das Wohl von Menschen berücksichtigt, die weder reich noch teilhabende Aktionäre sind, gehört nicht in eine Shadowrun-runde. Konzerne sind böse und es gilt ihre Pläne und Interessen zu durchkreuzen.

1. Action
Die wichtigste und ohne Frage wertvollste Zutat für Shadowrun ist Action…. pardon… ACTION!!! Bei Shadowrun muss es zur Sache gehen. Es muss geschossen werden, wuchtige Zauber müssen die Erde erbeben lassen und Explosionen sämtliche Glasfassaden in 100m Umgebung zum Zerbersten bringen. Die Charaktere mögen es vorziehen, wenn ihre Runs unbemerkt und ohne Gewalt über die Bühne gehen, aber die Spieler nicht. Shadowrun ist kein Spiel, welches sich Gewaltprävention auf die Fahnen geschrieben hat. Shadowrun bedeutet Action und wer dem Spiel hier künstlich Grenzen setzen will, nimmt ihm seinen Charakter.